Warum ich meinen Dawanda-Shop schließe

Vor einiger Zeit habe ich ja über Dawanda und Etsy als Möglichkeiten, online zu verkaufen, berichtet. Dabei hatte ich ja schon erwähnt, dass es auch ein paar Schattenseiten bei Dawanda gibt. In den letzten 8 Monaten sind diese Schattenseiten aber inzwischen zu einem starken Unsicherheitsfaktor geworden. Los ging es mit gefühlt zumindest dauernden Rabattaktionen. Das hinterließ bei mir als Verkäufer das Gefühl, in einer Ramschecke gelandet zu sein. Und mal ehrlich, welcher Verkäufer möchte seine Produkte schon verramschen?

Als nächstes wurde es dann zu einem Glücksspiel, ob man denn Nachrichten bekommen hat und auch Verkäufe angezeigt wurden. Leider wurde weder eine Fehlermeldung gezeigt noch das Problem bis heute wirklich behoben. Von Dawanda aus wurde hierzu immer wieder auf Einzelfälle verwiesen. Nunja.

Vorbildlich wurde frühzeitig auf die Umstellung der Widerrufsbelehrung zum 13.6.2014 hingewiesen. Leider blieb es aber bei den Hinweisen, die Umstellung führte dann dazu, dass man seine Produkte pausieren musste. Die Alternative wäre gewesen, eine Abmahnung zu riskieren wegen gesetzeswidriger Angaben. Und bis heute hakt es an manchen Stellen bzgl. der Regelungen zu Widerufsbelehrung und den Versandangaben.

Besonders ärgerlich für Verkäufer war allerdings die parallele Einführung des „Pathfinders“, mit dem potentiellen Kunden auf der eigenen Artikelseite weitere Artikel angezeigt wurden. Zum einen nach einem nicht näher nachvollziehbaren Muster, zum anderen war zu Anfang auch nicht für den Käufer ersichtlich, dass er eventuell in einen anderen Shop umgelautet wird.

Das alles war eigentlich schon genug für mich, an meinem Festhalten an Dawanda zu zweifeln. Leider hat sich aber in den letzten 8 Monaten der Trend zu dauernden Rabatten noch verstärkt. Heute vergeht keine Woche, in der nicht entweder ein neuer Rabatt angepriesen wird oder aber Verkäufer dazu verleitet werden sollen, Rabatte zu geben. Vor allem dieses möchte ich nicht unterstützen. Meine Preise und die vieler anderer sind so kalkuliert, dass ein Rabatt von 15-20% wie von Dawanda meistens vorgeschlagen, wirklich weh tut. Ich könnte nun natürlich diesen Rabatt generell einkalkulieren. Das hieße aber, meine Produkte im Normalfall deutlich teurer zu verkaufen, als ich das ohne die Rabatte müsste. Alternativ müsste ich mehr verkaufen. Leider aber nicht nur diese 15-20% mehr sondern ungefähr das doppelte! Darunter würde effektiv dann die Qualität für alle Produkte leiden. Beides möchte ich nicht. Und wer noch wissen möchte, was rabatte anrichten, kann sich gerne mal diesen Artikel durchlesen: „Preisnachlässe: Mit Rabatten in den Ruin

Natürlich müsste ich bei den Rabatten nicht mitmachen. Aber ich möchte auch nicht auf einer Plattform vertreten sein, die nur noch auf Rabatte setzt. Wozu das führt, hat ja die Insolvenz der Baumarktkette Praktiker erfolgreich gezeigt.

Insofern also nach 6 Jahren: Tschüß Dawanda! Ich möchte noch einmal jedem Kunden danken, der über Dawanda zu mir gefunden hat. Und ich hoffe, dass ihr in Zukunft auch direkt auf meine Website oder zu Etsy findet.

4 Kommentare zu „Warum ich meinen Dawanda-Shop schließe“

  1. Liebe Andrea,

    ich finde diesen Schritt sehr mutig von Dir, kann es aber gut verstehen. Ich freue mich riesig für Dich, dass das mit der Selbstständigkeit so super klappt – ich hoffe, dass es so und noch viel besser weitergeht – auch ohne DaWanda!! 😀

    GLG Katja

  2. Treffender kann man es nicht formulieren! Du sprichst mir aus dem Herzen und ich bereue meinen Abschied nicht.

    Jetzt sind wir halt „nur“ Etsianer und vor allem selbständig! 😉

    GLG Pepe

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